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Dear Cancer, I won’t let you take control!

My body, my life, my choice!

Just a few months ago I started working on a business concept that I was going to develop over the next months in order to re-launch TEXTARA with a new focus and improved services in 2024. Signing up for a two-year training in conflict communication and mediation in October of last year was just one step of many that would eventually take me closer to my goal. 

Planning is my thing, so I happily spent weekends coming up with social media content, thinking about my service portfolio, and researching possible future clients. 

 

For all my adult life I had taken pride in the fact that I was strong, never afraid to take risks and always pursuing my dreams. I was in full control of my life and constantly working to become a better person just as much as a better service provider in my field. I was living in a countryside house with my husband and our feline family, had a cool job, had just published my first book, lots of freedom, and plenty of travel destinations waiting to be ticked off my list. 

 

And then came the day I felt a lump in my left breast. No big deal, I thought. With a BMI of about 20 and half a lifetime of being an athlete, I knew I didn’t have a lot of fat tissue and was aware that glandular tissue can feel very tense at times. All I needed to do was wait for a couple of weeks for it all to go back to normal. That exact moment was the one when I started losing control without even knowing it at the time. Waiting for something to change without any ability to intervene is stressful. Waiting for information concerning your health, however, is nerve-wracking. 

 

In the beginning of my cancer journey, there was a lot of waiting. Waiting for the OB/GYN appointment after I had felt that lump. Waiting for the radiology appointment the OB/GYN suggested, to check whether the thing was anything to worry about. Waiting for the appointment at the breast clinic to check the images the radiologist had called suspicious. Waiting for the biopsy after the specialist had rated the lump a BIRADS-5, meaning it was 95% likely to be malignant. Waiting for the biopsy results, just to learn that even the slightest ray of hope had vanished. Waiting for the appointment at the breast clinic to discuss the treatment plan and then finally waiting for the first step to be taken. Weeks felt like months and with every minute I lost more and more of the control I once had over my life. Malignant cells and doctor’s trying to kill them had taken over the steering wheel and I had to ride shotgun towards my own future. Despite all the waiting it all went way too fast for me to catch up. The tumor and all its implications on my life seemed to be one step ahead at all times. I was completely helpless. 

 

But then I put up a stop sign. I won’t let you decide everything, I thought to myself. The tumor could maybe inhabit my breast and lymph nodes, but it would not be the driving force in everything. So, knowing they would fall out soon anyway, I cut off my hair, laughing in cancer’s face. In these moments, when my blonde hair fell to the ground until I was left with just half an inch of stubble, I felt strong again because I was the one taking the shots. It was right then and there that I knew I had to make an effort to take control whenever possible during my treatment to keep my mental sanity in place. 

 

My reports about cancer and its effects on patients and their loved ones are a big part of taking control because I am in charge of the narrative. I might not decide how the cancer progresses and how well the treatment works, but it’s me who choses the words to describe what happens. I am in charge. So, thank you for reading and therefore supporting me in the essential matter of not losing control. 

 

Mein Körper, mein Leben, meine Entscheidung!

Vor nur wenigen Monaten habe ich begonnen, an einem neuen Geschäftskonzept zu arbeiten. Dieses wollte ich im laufe des Jahres weiterentwickeln, um TEXTARA 2024 mit einem neuen Fokus und verbesserten Leistungen zu relaunchen. Der Start einer zweijährigen Ausbildung im Bereich Konfliktkommunikation und Mediation im Oktober war nur einer von vielen Schritten, die mich näher an mein Ziel bringen sollten. 

Planen ist genau mein Ding, also habe ich liebend gern auch meine Wochenenden damit verbracht, mir Social Media Inhalte zu überlegen, mein Serviceportfolio zu überarbeiten und potentielle Kunden zu recherchieren. 

 

Mein gesamtes Erwachsenenleben bin ich stolz darauf gewesen, eine starke Frau zu sein, die ihre Träume verfolgt und keine Angst davor hat, auch mal Risiken einzugehen. Ich hatte die volle Kontrolle über mein Leben und war stets beschäftigt damit, mich sowohl auf persönlicher als auch auf beruflicher Ebene zu verbessern. Ich lebte in einem Haus am Land mit meinem Mann und unserer Katzenfamilie, hatte einen coolen Job, gerade eben mein erstes Buch veröffentlicht, viele Freiheiten und unzählige Reisedestinationen, die es noch von meiner Liste zu streichen galt. 

 

Und dann kam der Tag, an dem ich einen Knoten in meiner Brust spürte. Keine große Sache, dachte ich. Mit einem BMI um die 20 und einem halben Leben als Leistungssportlerin wusste ich, dass ich nicht viel Fettgewebe hatte und es war mir bewusst, dass sich Drüsengewebe schon mal verhärten kann. Ich musste also nur einige Wochen warten, bis sich das wieder normalisieren würde. Darauf zu warten, dass sich etwas verändert, wenn man keinerlei Möglichkeit hat, selbst einzugreifen, ist anstrengend. Das Warten auf Informationen über die eigene Gesundheit hingegen ist nervenaufreibend. 

 

Am Beginn meiner Krebsreise tat ich gefühlt nichts anderes als warten. Warten auf den Termin bei der Gynäkologin, nachdem ich den Knoten gespürt hatte. Warten auf den Termin im Diagnosezentrum, nachdem die Gynäkologin mich dorthin überwiesen hatte, um sicherzugehen, dass der Knoten gutartig war. Warten auf den Termin in der Brustambulanz, nachdem der Radiologe eine suspekte Veränderung diagnostiziert hatte. Warten auf die Biopsie, nachdem die Spezialistin den Knoten als BIRADS-5 eingestuft hatte, was bedeutet, dass er mit 95%iger Wahrscheinlichkeit bösartig ist. Warten auf die Ergebnisse der Biopsie, nur um dann zu erfahren, dass auch der letzte Funken Hoffnung geschwunden war. Warten auf den Termin in der Brustambulanz, um den Behandlungsplan zu besprechen und dann schließlich das Warten darauf, dass es losgeht. Wochen fühlten sich wie Monate an und mit jeder Minute entglitt mir mehr und mehr die Kontrolle, die ich zuvor noch über mein Leben hatte. Bösartige Zellen und Mediziner:innen, die sie töten wollen, hatten nun das Lenkrad in der Hand und ich war nur noch Beifahrerin auf dem Weg in meine eigene Zukunft. Trotz des ganzen Wartens ging alles irgendwie viel zu schnell für mich, sodass ich den Anschluss verloren hatte. Der Tumor und seine Auswirkungen auf mein Leben schienen mir immer einen Schritt voraus zu sein. Ich war völlig hilflos. 

 

Doch dann habe ich die Notbremse gezogen. Ich lasse dich nicht über alles entscheiden, dachte ich mir. Der Tumor konnte vielleicht meine Brust und meine Lymphknoten für sich beanspruchen, er würde aber nicht die treibende Kraft in allen meinen Lebensbereichen werden. Also habe ich – wissend, dass sie ohnehin bald ausfallen würden – meine Haare abgeschnitten und dabei dem Krebs ins Gesicht gelacht. In diesen Momenten, als meine blonden Haare zu Boden fielen bis nur noch knapp eineinhalb Zentimeter übrig waren, fühlte ich mich stark, denn ich war Herrin der Lage. Genau in diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich – wann immer möglich - die Kontrolle übernehmen muss, um meiner psychischen Gesundheit willen. 

 

Meine Berichte über Krebs und seine Auswirkungen auf die Betroffenen und ihre Angehörigen sind ein wichtiger Aspekt dieser Kontrolle, denn ich entscheide, was erzählt wird. Ich habe vielleicht keinen Einfluss auf das Fortschreiten der Krankheit oder darauf, wie gut die Therapie anspricht, aber ich bin diejenige, die allein über die Wörter entscheidet, mit denen die Geschehnisse auf Papier gebracht werden. Ich bin federführend. In diesem Sinne, danke an alle, die mich allein durch das Lesen dieser Zeilen in dem äußerst wichtigen Bestreben unterstützen, nicht die Kontrolle zu verlieren.  

 


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